Es gibt vielfältige Komplikationen, die in der Schwangerschaft auftauchen können.
Es gibt lästige Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft wie Sodbrennen oder Wasser in den Beinen. Diese können echt nervig sein und Dir als Mutter den Schlaf kosten. Sie sind zum Teil aber gut in den Griff zu bekommen. Anders verhält es sich mit z.B. Schwangerschaftsdiabetes, bei dem Du als werdende Mama Deinen Blutzucker regelmäßig kontrollieren, mehr auf Deine Ernährung achten sollst und du häufiger Kontrollen bei der Frauenärztin oder im Krankenhaus hast. Neben dieser Komplikation kann auch eine Schwangerschaftsvergiftung lebensbedrohlich für Mutter und Kind werden. Es gibt noch unzählige Komplikationen, die auftreten können, die auch häufig mit einem psychischen Unbehagen vor allem bei der Mutter begleitet werden kann. Siehe dazu auch „Stress in der Schwangerschaft“. Da ich bei meinen beiden Schwangerschaften unter einem verkürzten Gebärmutterhals litt und meine zweite deshalb als Risikoschwangerschaft eingestuft wurde, werde ich in diesem Beitrag lediglich auf diese Thematik eingehen, da ich hier von eigenen Erfahrungswerten sprechen kann.
Aber was ist nun gefährlich an einem verkürzten Gebärmutterhals? Kurz gesagt kann es ein Hinweis auf eine mögliche Frühgeburt sein. So wird im Großen und Ganzen empfohlen, sich so viel wie möglich körperlich wie auch psychisch zu schonen. Das ist jetzt leichter gesagt als getan, vor allem dann, wenn man bereits ein Kind hat. Aber nun zu meinen Erfahrungen in den beiden Schwangerschaften.
In beiden Schwangerschaften wurde um die 20 Woche herum ein verkürzter Gebärmutterhals am Ultraschall meiner Frauenärztin entdeckt. Bei meinem ersten Sohn wurde die Verkürzung grenzwertig als gefährlich hinsichtlich einer Frühgeburt eingeschätzt. Die Folge waren regelmäßige Untersuchungen im Krankenhaus im Abstand von 7 bis 10 Tagen bis in die 35. Schwangerschaftswoche. Alleine diese Termine, und davor nie zu wissen (körperlich spürte ich keine Veränderung bei Verschlechterung) wie kritisch es von einem auf das andere Mal ist, war zermürbend. Zu starker Verunsicherung führten für mich auch die widersprüchlichen Aussagen der Ärzte. So meinten einige, ich solle mich auf keinen Fall körperlich betätigen und z.B. Schwangerschaftsyoga abbrechen, andere hingegen empfohlen mir sogar mich ausreichend zu bewegen (natürlich kein Sport, der auch bei anderen Schwangeren nicht empfohlen wird). Diese engmaschigen Kontrollen hatten zur Folge, dass ich nach einem Termin in den Krankenstand und nach einem anderen wieder arbeiten geschickt wurde. Dies ging über Monate hinweg so dahin, bis ich in den Urlaub vor dem Mutterschutz ging. Es war sehr belastend für mich, dass ich einerseits nicht mehr arbeiten konnte (ich liebe meine Arbeit) und andererseits, dass ich immer wieder nach Pausen arbeiten gehen musste (ich konnte nicht mehr verlässlich für meine Kollegen und Klienten präsent sein und war psychisch angeschlagen). Im Nachhinein hätte ich bereits bei meiner ersten Schwangerschaft einen frühzeitigen Mutterschutz beantragen sollen, auch wenn mir Ärzte wiederholt vermittelten, dass sich die Werte stets an der Grenze befanden und somit eine Frühkarenz nicht notwendig ist. Trotz dieser enormen Tortur kam mein erster Sohn lediglich 11 Tage vor dem errechneten Geburtstermin und gesund (er hatte „lediglich“ eine Anpassungsstörung, die nichts mit der Verkürzung zu tun hatte) auf die Welt. Ich hätte mich nicht so fertig machen müssen, vor allem weil ich bei der zweiten Schwangerschaft ebenfalls, in einem größeren Ausmaß die Diagnose eines verkürzten Gebärmutterhalses bekam. Die Empfehlung meiner Frauenärztin war, so viel wie möglich zu liegen, meinen Bauch nicht mehr zu massieren und nichts mehr zu tragen. Es folgten wieder die regelmäßigen Kontrollen im Krankenhaus (ich habe mich bei der zweiten Schwangerschaft/Geburt bewusst für ein anderes Krankenhaus entschieden. Siehe die Begründung meiner Entscheidung gerne bei meinem Beitrag „Autonomie bei der Geburt“). Die Werte waren gleichbleibend schlecht, sodass ich mich nach drei Wochen Krankenstand dazu entschloss dieses Mal einen frühzeitigen Mutterschutz zu beantragen. Dazu benötigte ich eine Bestätigung meiner Frauenärztin über meine kritische Lage (ich war übrigens empört, dass ich diesen Wisch zahlen musste, ich glaube mich zu erinnern, dass es um die 50 Euro waren), vereinbarte einen Termin beim Amtsarzt und wurde sofort in Frühkarenz geschickt. Ich musste nur noch das bestätigte Formular zur Österreichischen Gesundheitskasse bringen und war mit sofortiger Wirkung im frühzeitigen Mutterschutz. Dies war eine enorme Erleichterung für mich.
Um mich so gut wie möglich schonen zu können, nutzte ich für meinen ersten Sohn er war zu diesem Zeitpunkt drei Jahre alt zwei Mal die Woche die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten und nahm jegliche Hilfen aus der Verwandtschaft an. Für meinen „Großen“ war es auch eine riesige Umstellung, so durfte ich ihn ja z.B. nicht mehr heben oder tragen – ja, ich weiß, dass wird anderen Schwangeren auch empfohlen, aber sind wir uns ehrlich, das macht doch keiner zu 100 Prozent… Bei mir hätte jede „falsche Bewegung“ eine Frühgeburt auslösen können… Auch in dieser Schwangerschaft verunsicherten mich unterschiedliche Aussagen von Ärzten extrem und ich war psychisch sehr angespannt und belastet, weshalb ich mir Hilfe bei der bereits genannten Beratungsstelle suchte und später auch noch eine psychologische Beratung im Krankenhaus in Anspruch nahm. Ich konnte mich einerseits auf das „Schlimmste“ vorbereiten, aber andererseits auch meine Ängste und Sorgen bearbeiten. Ich würde jedem raten, der in der gleichen oder einer ähnlichen Situation ist, sich professionelle Hilfe zu suchen.
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DeineMaraMum